Mit einer Woche Verspätung kommt nun mein Bericht über mein Mountainbike Wochenende in Delamere Forest und Wales.
Wie es halt immer so ist, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Denn ursprünglich war das ganze Wochenende etwas anders geplant als es letzendlich abgelaufen ist.
Nun denn: Samstag Morgen kurz nach zehn stand Lee (Bentley Contractor aus York und ähnlich Moutainbike-begeistert wie ich) bei mir auf der Matte, um mich einzusammeln. Er hatte zum Glück mitgedacht, im Bikecentre in Llandegla (unser eigentliches Ausflugsziel) angerufen und festgestellt das dort sowohl für Samstag als auch für Sonntag alle Leihfahrräder ausgebucht waren. Ungünstig...
Wir haben uns dann telefonisch in Coed y Brenin und Delamere Forest nach Fahrrädern erkundigt und für Sonntag dann in Brenin gebucht.
Kurz zu den Entfernung um die es hier geht:
Crewe - Llandegla: 34,3 Meilen (55,2 Km), 1 Stunde 4 Minuten
Crewe - Delamere Forest: 17,7 Meile/n (28,5 Km), 35 Minuten
Crewe - Coed Y Brenin: 80,0 Meile/n (128,7 Km), 2 Stunden, 8 Minuten
(Angaben aus GoogleMaps)
Daraus kann man dann auch folgern, warum wir nicht direkt Samstag nach Brenin gefahren sind.
Genug fürs erste an Nebeninformationen.
Samstag, kurz nach zehn, auf gehts nach Delamere Forest.
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Ganz fit waren wir noch nicht, aber gut drauf |
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Saugutes Wetter, nur kühl war es! |
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Ankunft in Delamere Forest |
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Lee's Rad |
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Auf der rechten Seite des Bildes sieht man mein Leihrad,
nichts besonderes und für kleinere Touren ausreichend. |
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Vorm Visitor Centre |
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Einer der Sprünge
Rider: Lee |
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Andere Fahrer am Skilltrack |
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Tolle Landschaft in Delamere Forest |
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Der erste Trip war rum... |
... und müde, geschafft und hungrif ging es Richtung Zuhause.
Gespeist haben wir dann in einer traditionellen Carvery, im Ye Olde Manor.
"To carve" bedeutet tranchieren, zerschneiden und in einer Carvery bekommt man dünne frisch abgeschnittene Fleischscheiben an einem Büffet, zu dem man dann Puddings (Blätterteig Pasteten), Gemüse, Kartoffeln und Soße isst. Sehr "traditional" und sehr schmackhaft, für kleines Geld (3,50 Pfund für einen Teller). Zu wählen ist dann aus 3 Bratensorten, Roastbeef, Turkey (Pute) und Gammon (eine Art geräucherter und gekochter Schinken).
Nach Bier und Fleisch sind wir dann beide nur noch ins Bett gewandert.
Am nächsten Morgen ging es nämlich früh raus.
Das Beweisfoto folgt hier:
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Sonntagmorgen, 6:45 Uhr, der Wecker klingelt,
aufstehen um nach Wales zu fahren |
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Das Wetter war leider nicht mehr so gut, eher freundlich mausgrau, ...
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... aber hilft ja alles nichts, auf ging es Richtung Wales, 2 Stunden fahrt lagen vor uns |
Ich habe versucht ein paar Impressionen der Fahrt von der walisischen Landschaft einzufangen. Leider ist das aus dem Auto heraus während der Fahrt nicht so ganz einfach, ich hoffe, das ich dennoch einen kleinen Eindruck vermitteln kann.
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Eine Landschaft, die mit nichts anderem zu vergleichen ist |
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Schöne Fachwerkhäuser mitten im Nichts |
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Leider konnte ich nicht herausfinden wozu dieses Tor gehört |
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Dolgellau, ein kleiner Ort südlich von Snowdonia |
Kleine Landschaftskunde:
Snowdonia (walisisch: Eryri; dt: Adlerhorst) ist eine Region im Norden von Wales und als Nationalpark geschützt. Sie ist für ihre spektakulären Bergketten bekannt und ein beliebtes Ziel von Touristen. Der englische Name leitet sich vom höchsten Berg Wales', dem 1085 m hohen Snowdon ab. Der walisische Name (Eryri) stammt vom Wort eryr (dt: Adler).
Der Snowdonia Nationalpark (walisisch: Parc Cenedlaethol Eryri) ist 2170 km² groß und damit der drittgrößte in Großbritannien. Er war 1951 der erste der drei Walisischen Nationalparks und der dritte in England und Wales, der als solcher ausgezeichnet wurde. Anders als vergleichbare Nationalparks in anderen Ländern, gehört der Snowdoniapark zu knapp 70 Prozent Privateigentümern. Ihres und das öffentliche Land werden von einer zentralen Planungsbehörde koordiniert.
Im Park leben 26 000 Menschen. Diese betreiben im Land, das überwiegend aus Bergen und offenen Flächen besteht, noch Landwirtschaft. Der Park zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an und ist damit der drittbeliebteste Nationalpark in England und Wales.
(Quelle: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Snowdonia-Nationalpark)
Es fällt mir schwer diese Landschaft zu beschreiben, sie ist schön, weil sie so roh erscheint. Sie ist pure Natur, wild, unverfälscht und kaum von Menschenhand berührt, geschweige denn bezwingbar
. Daher ist in diesen Gebieten auch Landwirtschaft quasi unmöglich, da alles voller Hügel und Berge ist. Das einzige wofür man diese Landschaft nutzen kann ist für Schafe. Und von denen gibt es dort jede Menge.
Ich glaube man muss die Bilder einfach mal auf sich wirken lassen.
Ankunft in Coed y Brenin.
--> Wer gerne weitere Informationen haben möchte <--
Die Zugänge zu den Strecken sind durch Tore markiert, da gibt es zum Beispiel einen Ring, Hörner oder eben eine riesige Fahrradgabel.
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Mein Leihrad, diesmal vernünftiges Material |
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Ausblick über das Tal mit dem Visitor Center (links),
das wie ein Turm gebaut ist, allerdings am Hang |
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Schlucht im Tal, wild und frei |
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Wir hatten Spaß... |
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... und waren schon gut dreckig. |
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Kleine Pause zwischendurch |
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Der Trail, hinter den Bäumen gehts weiter |
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Das war schon anspruchsvoll, Bäume, Steine, Wurzeln und Bachläufe erfordern Konzentration |
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Ein guter Engländer trinkt seinen Tee auch gerne mal dreckig |
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Es war nass, es war dreckig, es war der totale Spaß |
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Daumen hoch für ein geniales Mountainbike-Erlebnis-Wochenende |
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Auch wenn man hinterher ziemlich kaputt ist |
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Ein gutes Team! |
Fazit: Es ist immer gut einen Helm aufzuhaben, wir haben uns beide ziemlich auf die Moppe gelegt und ich hab irgendwie mit meinem Kopf gebremst, ohne Helm wäre das bestimmt unschön gewesen. Auch weitere Schutzkleidung kann nie schaden, auf jeden Fall gibt es ein besseres Gefühl beim Fahren.
Aber dennoch: Ein hammer Wochenende, es war dreckig und nass, es war lustig und herausfordernd. Eine tolle Erfahrung, bei der man auch schon mal seine Grenzen austesten kann und seine Angst besiegt.
Es ging dann noch zwei Stunden heimwärts von denen ich glaube ich die meiste Zeit geschlafen habe. Zuhause angekommen wurde dann noch die dreckige Wäsche in die Waschmaschine gestopft und ins Bettchen gegangen. Aus. Und eine neue Woche ging los, leider wie schon geschrieben krank.