Sonntag, 2. Oktober 2011

First steps in Crewe...

Ja, da stand ich dann am Bahnhof, in Crewe, und hatte keine Ahnung wohin...

Da mein Vermieter Blair auch ziemlich bald Geld sehen wollte wie er mir per email mitgeteilt hatte, musste ich also erstmal an Geld kommen, am Flughafen hatte ich zwar schon was bekommen, allerdings nicht genug um 600 Pfund Miete und Kaution zu löhnen. Da ich Zuhause schon bei der Lloyds Bank ein Konto beantragt hatte, wollte ich dort als erstes nachfragen.

Was auch immer mich in diesem Moment gepackt hat, ob es Neugier, zu viel Sonne aufm Kopf oder einfach nur der alltägliche Wahnsinn war ich bin einfach mal geradeaus gelaufen. Mit 10 Kg auf dem Rücken, 23 Kg auf Rollen hinter mir, nem Jacket und nem Hemd. Irgendwann hab ich dann gemerkt, dass mich das nicht weiterbringt einfach geradeaus zu laufen und deshalb bin ich dann in das nächste Geschäft gegangen (ein Immobilienmakler) um mich zu erkundigen wo ich sei, und wie ich am besten zur Lloyds Bank kommen würde. Zwei nette Damen haben mir dann empfohlen den nächsten Bus zu nehmen, da dies bedeutend günstiger sei als ein Taxi.

Nantwich Road at the Bus stop


Es folgte also meine erste Busfahrt ins Zentrum von Crewe.

Crewe City 


Von dort dann die Bank zu finden war dann nach der Beschreibung der beiden Damen auch recht simpel. Ich erkundigte mich nach meinem Konto und erfuhr, dass es noch bis zu zwei Wochen dauern könnte, bis das Konto eröffnet wird. Naja... als ich dann versuchte Geld abzuholen: Fehlermeldung. Kreditinstitut will nicht. Mist! Wiederum die Dame von Lloyds befragt, die mich dann mit der Begründung, es könnte am Automaten liegen zum nächsten Automaten einer anderen Bank geschickt hat.

Ich fand eine Santander Bank um die Ecke. Nun gut, neues Spiel, neues Glück... aber auch dort, Fehlermeldung und wiederum einen netten Herren befragt. Wir kamen dann auf des Rätsels Lösung, mein Sparkassen Konto hatte sein Tageslimit erreicht. Also kein Geld mehr. Habe dann noch 200 Dollar, die ich mit hatte, bei der Post getauscht, um noch ein bisschen mehr in der Tasche zu haben.

Nächste Mission: Mein neues Zuhause finden.
Wiederum durch die Gegend gelaufen, diesmal jedoch auf der suche nach einem Taxi. Leider gibt es ausser am Bahnhof keine Taxi Sammelpunkte. Daher wieder durch die Gegend gezockelt bis ich an nem Pub belgian style vorbeikam. Der kam mir gerade recht, erstmal was Trinken, bei 27°C und strahlendem Sonnenschein (das Jacket hatte ich schon im Bus ausgezogen).

Ich ließ mir dann eine Nummer von nem Taxi geben und versuchte draussen ein Taxi zu bestellen. Leider hatte ich ein Missverständnis mit der Taxidame am Telefon und zusätzlich war meine deutsche Verbindung wohl auch nicht so doll, so dass die Dame irgendwann entnervt auflegte, was ich jedoch im ersten Moment nicht begriff und daher direkt nochmal anrief mit dem Kommentar, wir seien unterbrochen worden... direkt wieder aufgelegt.

Ein bisschen Hilflos habe ich mich dann einen, vorm Pub sitzenden Herrn gewandt und ihm mein Problem geschildert. Glücksgriff, der Herr gehörte zur selben Taxigesellschaft und rief die Dame für mich an. Er bestellte mir ein Taxi und machte der Dame klar, das nicht jeder, der bei ihr anrufe, aus Crewe sei.

Da es noch 20 Minuten dauern sollte bestellte ich mir erstmal einen Kaffee.
Ich hatte dann ein sehr nettes Gespräch mit dem Herren und (vermutlich) seiner Frau, bis mein Taxi kam.

Die Taxifahrerin war ziemlich cool. Ein tätowierter Kampfpanzer, der mal eben meinen Koffer ins Auto schmiss und beim Fahren fluchte wie ein Rohrspatz.

Es ist schon ungewohnt auf der anderen Straßenseite zu fahren.

Dann hatte ich es endlich geschafft, ich war an meinem neuen Zuhause!



Ich stand dann vor der Tür und dachte mir: Ja wie jetzt? Wo ist denn hier die Klingel?

Gibts nicht. Blair lief gerade an der Haustür vorbei und empfing mich freudestrahlend.

Ich bekam dann eine kurze Führung durchs Haus. Alles wie auf den Bildern.

Dann haben wir abgerechnet und ich habe meine erste Miete gezahlt. Ich habe ihm dann mein Problem mit dem Limit erklärt, alles kein Problem. Fing alles gut an.

Für mich ging es dann ans auspacken, Blair wuselte durchs Haus und wir unterhielten uns. War angenehm nicht ganz allein zu sein.

Eigentlich wollte ich noch einkaufen gehen, war dann aber doch von den ganzen Abenteuern zu geschafft und hab mich erstmal aufs Ohr gelegt, später dann ein bissel durchs Web gesurft und dann mit Blair das Eisfach vom Kühlschrank abgetaut. Nette Beschäftigung für einen Freitag Abend, wir hatten Spaß. Fühlte mich direkt wohl.

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